Es gibt unzählige Motorräder, aber nur wenige erreichen Legendenstatus. Die fast ausnahmslos mit mächtigen Zweizylinder-V-Motoren ausgestatteten Kräder aus dem Hause Harley-Davidson gehören ganz sicher dazu. In unzähligen Filmen von “Easy Rider” bis “Wild Hogs” stehen „Harleys“ geradezu als Synonym für das Motorrad als Freiheitssymbol, besungen wurden sie wohl genau so oft. Der berühmte gleichnamige Song von Serge Gainsbourg kann dabei geradezu als Hymne auf die V2-Ikonen gelten:
“Ich brauche niemanden auf der Harley-Davidson.(…)
Ich drücke den Startknopf
Siehe,ich verlasse die Erde
vielleicht sause ich ins Paradies
aber gleichzeitig zur Hölle…..
(…)
Und sollte ich morgen sterben
Wenn das meine Bestimmung wäre
Ich hänge weniger am Leben
Als an meiner schrecklichen Maschine….”
Es braucht aber tatsächlich nicht immer Hubraum und Größe, um als motorisiertes Zweirad Kultstatus zu erreichen – manchmal genügen dazu auch gedazu lächerlich anmutende 38 Kubikzentimeter. Das war der Hubraum der berühmten Velosolex, die 1946 erstmals vorgestellt wurde – und damit sogar früher, als die erste Vespa. Das französische Fahrrad mit Hilfsmotor gilt auch deshalb manchem gar als die Mutter aller Mopeds. Der Legendenstatus der “Solex” hat sicher viel damit zu tun, dass sie für ganze Generationen den bezahlbaren Einstieg in die motorisierte Mobilität nach dem zweiten Weltkrieg überhaupt erst ermöglichte, aber vermutlich auch viel mit der richtigen Werbestrategie. Und damit schließt sich der Kreis zu den großvolumigen Zweizylindern aus Milwaukee: Genau die Frau – selbst eine Legende und seinerzeit das Sex-Symbol schlechthin -, die auch Gainsbourgs Lied über Harley-Davidson zum Erfolg machte, hat auch Werbung für die Velosolex gemacht: Brigitte Bardot. Man spricht beim Erfolg der Solex-Werbung daher auch vom Brigitte-Bardot-Effekt1 – man könnte auch sagen: “sex sells” war schon immer eine Binsenweisheit des Marketings. Unterschiede zwischen einer Velosolex und einer Harley gibt es aber natürlich auch in dieser Beziehung, die folgende Strophe aus dem Gainsbourg-Song ist bezüglich des 38-ccm-Mopeds nur schwer vorstellbar:
„Quand je sens en chemin
Les trépidations de ma machine
Il me monte des désirs dans le creux de mes reins“
„(Wenn ich unterwegs
Die Schwingungen meiner Maschine fühle
Kräuselt die Erregung
Zwischen meinen Schenkeln empor…..)“
Ob sie nun ins Paradies oder in die Hölle gesaust ist: Brigitte Bardot ist gestern, am 28.12.2025, im Alter von 91 Jahren gestorben. Doch wie hat sie selbst in der letzten Strophe von “Harley Davidson” gesungen:
“Was kümmert es mich zu sterben
Wenn die Haare im Winde flattern!”


Je ne connais pas personne …
Die gute Brigitte, die feiert jetzt mit Elvis Silvester. Obwohl der ja nie auf nem motorisierten Zweirad unterwegs war, soweit ich weiß.
Danke fürs erinnern an diese tolle Frau, die eigenen eigenen Kopf hatte, die zwar auf der Velosolex fuhr, aber dann und wann doch mal falsch abgebogen ist.
M.W. war Elvis (Presley) sogar begeisteter Motorradfahrer, fuhr privat und auch in mehreren seiner Filme (z.B. eine Triumph Bonneville „Desert Sled“ in „Harte Fäuste, heiße Lieder“). Die Bardot wollte er wohl einmal in Paris treffen, was aber anscheinend nicht geklappt hat – oder meinst Du einen anderen Elvis? An Männern, die mit ihr Silvester feiern wollen, fehlt es so oder so bstimmt auch im Totenreich nicht…
Ganz bestimmt nicht.
Wenn Sie alle verflossenen liebhaber abarbeiten will, ist Sie ne Weile beschäftigt.